eine heiße entführungsgeschichte – teil 2

Jezz gehtz weiter mit dem interwjuh zur entführungsgeschichte. Der zweite teil ist etwas länger weil ich finde das die schtorie das so braucht. Leider hap ich keine fotos weil es die damalz noch nicht elektronisch gap.

Ich: „Susanne, erzähl doch mal fon dem plan, wie ihr die reisegruppe wieder follschtändig kriegen wolltet.“

Susanne: „Gerne, Sammi. Unser Plan war es, Reißnägel zu besorgen und an allen möglichen Stellen rund um das Teehaus Zettel anzubringen und Lösegeld anzubieten. Dann wollten wir uns auf eine Bank setzen und beobachten, wer die Zettel liest und welche Reaktionen es gäbe.“

Ich: „So was war doch in Kuba beschtimmt verboten oder?“

Susanne: „Das war uns egal. Diebstahl ist auch verboten und Entführung erst recht. Wir machten uns auf und kauften nach mehreren vergeblichen Versuchen dünne Nägel. Dann schrieb ich auf zwanzig Zettel: „Buscamos nos ossitos. Pagamos 15 dolares por cada ossito. Si usted save, donde los estan, por favor, llame a Hotel Leningrado, numero: 4754567 [ich übersezze: Wir suchen unsere teddys. Wir zahlen 15 dollar für jedes bärchen. Wenn Sie wissen wo sie sint rufen sie bitte im hotel Leningrado unter der nummer 4754567 an.]  Die „15 dolares” schrieb ich groß und fett.“

Ich: „War 15 dollar fiel? Wie bist du denn auf den betrak gekommen?“

Susanne: „Ja, das war eine ganze Menge. Man bekam dafür auf dem Scharzmarkt 150 Pesos und das war ungefähr ein halbes Monatsgehalt. Ich brauchte ein unwiderstehliches Angebot, weil wir ja am übernächsten Tag zurück fliegen mussten. Wir befestigten die Zettel dann rund um das Teehaus an Strommasten und Palmen in dem kleinen Park am Teehaus, wobei wir von vielen Kubanern argwöhnisch beäugt wurden. Wir fuhren dann erst einmal ins Hotel zurück und kamen nachmittags wieder. Seltsamerweise waren die Zettel verschwunden.“

Ich: „Glaupst du das die polizei die zettel wekgenommen hat?“

Susanne: „Eigentlich nicht. Die hätten im Leningrado angerufen und uns gefragt, was das soll oder es uns verboten. Wir haben uns dann in der Nähe vom Teehaus auf eine Bank gesetzt und gewartet. Es dauerte nicht lange bis wir bemerkten, dass ein großer Schwarzer mit Sonnenbrille auf uns zukam. Wir schauten uns um und entdeckten, dass am Rand des Parks zwei weitere schwarze Kubaner halb versteckt hinter je einer dicken Palme standen und das Geschehen bei der Parkbank beobachteten. Dann sprach der große Schwarze uns an:
„Hola, buenas noches! Son ustedes los gentes que buscan los ossitos?“ [ich übersezze: Hallo, guten abent! Sind sie die Leute die die teddys suchen?]
Ich bejahte seine Frage. Der Schwarze schmunzelte und meinte:
„Es possible que yo conosco un hombre que ha oido algo de alguin que save algo. Tiene usted el dinero? 15 dolares por uno?” [ich übersezze: Es ist möglich das ich einen mann kenne der was von einem gehört hat der was weiß. Haben sie das gelt? 15 dollar für jeden?]
Ich versicherte ihm, dass wir 15 Dollar für jeden der Bären bezahlen würden, aber erst wenn wir die Bären wieder hätten.“

Ich: „Hattest du keine ankst das die euch was tun unt euch das gelt einfach abnehmen?“

Susanne: „Angst hatten wir nicht, aber ein bisschen mulmig war uns schon, weil wir nicht wussten, mit wie vielen Kubanern wir es zu tun hatten. Außerdem wurde es schon wieder dunkel und wir kannten uns nicht gut aus. Pass auf, was weiter passierte.
Der Kubaner sagte: „Espere aqui!“ [ich übersezze: Warten sie hier!] und verließ den Platz. Er wurde von einem seiner Kumpel, der im Hintergrund gewartet hatte, begleitet. Der andere blieb hinter seiner Palme. Wir warteten.
Nach ungefähr einer halben Stunde tauchte unser Verhandlungspartner wieder auf und forderte uns sichtbar gut gelaunt auf: „Vamos, segui a me!“ [ich übersezze: Gehen wir. Folgen sie mir.]
Er ging los und wir folgten ihm. Hinter uns schlossen sich die wartenden Kumpels an, so dass wir nun als Fünfer-Gruppe durch die kleinen Straßen von Santiago zogen. Der Chef-Teddybärenentführer fragte die im damaligen Kuba üblichen Fragen: seit wann wir auf Kuba seien, ob es uns gefalle, ob wir schon einmal da gewesen seien, ob wir Kinder hätten, wo die Kinder während des Urlaubs seien und wie alt sie wären. Ich hatte viel Erfahrung in der Beantwortung dieser Fragen. Ich erzählte von unserer Begeisterung für Kuba, unseren zwei Kindern, die während des Urlaubs bei den Großeltern seien und die uns ihre Lieblings-Teddybären als persönliche Vertreter auf die Reise mitgegeben hätten und dass wir die Teddys daher unbedingt wieder mit nach Hause bringen müssten.“

Ich: „Du hast doch gar keine kinder. Warum hast du denn gelogen?“

Susanne: „Ich wusste, dass Kubaner es ganz schrecklich finden, wenn man keine Kinder hat und wir hatten uns die Geschichte zurecht gelegt, damit wir nicht von allen bedauert wurden. Außerdem war es mit dieser Geschichte einleuchtend, dass Hertie und Bepo überall dabei waren.
Auch in der Odyssee durch Santiagos schummrige Gassen zog die Geschichte. Der große Schwarze äußerte sein Verständnis und sagte mehrmals, dass wir gleich da seien. Dann trat plötzlich ein weiterer Kubaner aus einer Tür, kam direkt auf uns zu und drückte mir ein Päckchen in die Hand, das aussah wie ein großes unförmiges Knäuel aus Zeitungspapier. Ich riss das Papier auf und rief ziemlich laut: „HERTIE!“. Dann drückte ich Hertie einen dicken Kuss auf die Nase und schaute erwartungsvoll erst den neuen Kubaner, dann den Chef der Bande an und fragte: „Donde está el otro?“ [ich übersezze: Wo ist der andere?]
Die beiden Geiselüberbringer erklärten uns, dass der andere Bär nicht in Santiago sei und dass sie ihn erst besorgen müssten und wir ihn am kommenden Nachmittag bekämen. Dann forderten sie „El dinero!“. Ich griff in die Hosentasche und gab dem Chef 15 Dollar. Der strahlte mich an und sagte: “Y mañana, por el otro, otro 15 dolares, vale?“ [ich übersezze: Unt morgen gibz dann für den anderen noch mal 15 dollar, nicht?] Ich sagte “Vale!” [ich übersezze: Na klar!].

Ich: „Du meine güte ist das schpannend. Der arme Bepo musste noch eine nacht aushalten. Der hat beschtimmt geglaupt das er euch nie wieder sieht. Wir machen hier jetzt mit dem zweiten teil schluss unt balt gipz dann den dritten unt letzten teil.“

 

2 Gedanken zu „eine heiße entführungsgeschichte – teil 2“

  1. Hallo Teo es freut mich sehr das sie dir gefällt. Zum glükk wissen wir ja alle das Hertie unt Bepo beide wieder nach hause kommen. Ich hätte sie ja sonst nicht interwjuhen können. Außerdem würde ich keine schtorie mit tragischem ende posten. Das wäre ja fiel zu traurich.

Schreibe einen Kommentar