Susanne unt Martin hatten am lezzten freitag ihren 20. jahrestag. Susanne hat fon Martin 20 rote rosen geschenkt bekommen und sich sehr darüber gefreut.
Abenz sind die zwei dann nach Berlin in ein schternerestaurang gefahren unt ich durfte nicht mit. Mit war ein bißchen zum heulen unt ich musste mich mit einer großen marzipanpraline trösten. Die hat aber auch nicht richtich gewirkt.
Ich frag jezzt Susanne mal was es alles so gab. Susanne, erzähl uns doch bitte mal was es bei Frau Frühsammer alles gab.
Susanne: „Ok, Sammi, wenn Du es wirklich hören willst, erzähl ich es gerne. Es war das beste Menü, das ich jemals gegessen habe.“
Oh jeh, ich hab mir so was schon gedacht. Leg los, was gabz zuerst?
Susanne: „Zuerst haben wir ein lekkeres rundes Brot mit Teriyaki-Tomaten-Schaum und leicht gesalzener Butter bekommen. Ein Momentchen später bekamen wir als erstes Amuse Gueule ein Trio mit Vanille-Panacotta, knusprigem Teig mit Mandelcreme und Kohlrabiragout im Teigtäschchen. Der zweite Gruß aus der Küche war ein knusprig gebratener in sich gedrehter Sauerteig mit Melone und Meerettichschaum. Zum Schluss des Amuse Gueule Reigens wurden drei Süppchen im Glas serviert: eine Miso-Consommé, eine Paprikasuppe mit Kalamar und ein Sellerieschaumsüppchen. Das was alles so ausgezeichnet und so raffiniert, dass wir ab und zu die Augen zugemacht haben, um uns ganz und gar auf den Geschmack zu konzentrieren.“
Wenn ich das alles richtich ferschtanden habe, gabz das alles schon for der ersten forschpeise. Das würde mir als gourmand gourmet auch fiel fergnügen machen. Wie gingz denn dann weiter?
Susanne: „Der erste Gang von unserem Kreativ Menü war Thunfisch mit Rettich, Teriyakisauce, Champignons, Koriander und knuspriger Hühnerhaut. Vom Thunfisch gab es zweierlei – wunderbar kurz gebratene Stücke und Tartar. Die kleinen Kleckse drumherum haben die ganze Sache zu einem Hochgenuss gemacht. Nach einem Päuschen ging es mit confiertem Schweinekinn vom Iberico-Schwein weiter, das sehr knusprig gebraten war. Dazu gab es gegrillte Ananas und Ananasragout mit Wasabi-Tapioka und Erdnuss. Das war ganz wundervoll und mein erstes Schweinekinn überhaupt.“
Die Ieberikoschweine sint die dunklen glükkchen schweine aus Schpanien die am liepsten korkeicheln essen unt deren fleisch besonders lekker is. Ieberikoschwein hab ich schon gegessen aber noch nie schweinekinn. Und dann?
Suanne: „Als dritten Gang bekamen wir Wachtel mit Mais, Kokos, Petersilie und roter Johannisbeere. Von der Wachtel gab es wieder zweierlei – gebratene Stücke und eine Praline mit dem Kokos drumherum – ganz kross gebraten. Der Mais war das Einzige, das ich liegen gelassen habe. Der vierte Gang war Lamm mit allerlei von der Gurke auf Belugalinsen. Vom Lamm gab es Filet und Rücken. Der Gurkenkaviar zusammen mit den Linsen hat ausgezeichnet gut geschmeckt. Als fünfter Gang wurde uns Rehbock mit grünem Spargel, Knödel, Ochsenmark, Pfifferlinge und Haselnuss serviert – ein Gedicht!“
Was ich alles ferpasst habe! Das hört sich alles an wie für mich gekocht. Jezzt fehlt noch ein gang. Was gabz zum schluss?
Susanne: „Der Schlussakkord hatte dann auch noch drei Sätze. Als Vorab-Dessert bekamen wir ein Trio von Limetten-, Mango- und Kokos-Sorbet – schön erfrischend nach den herzhaften Gängen. Der eigentliche Dessertgang war ein Parfait von weißer Schokolade mit Karamell und schwarzer Johannisbeere – traumhaft! Unser Kaffee bzw. Tee wurde noch von einem Erdbeer-Dessert im Glas, einem weißen Schokoschaum, Zitronenpektin und einer Passionsfruchtschnitte begleitet.
Nach dem Kaffeeschaum und der Hippe war dann Schluss – mit dem Super-Menü und unseren Aufnahmekapazitäten. Du weißt ja, Sammi: Gutes Essen macht nicht nur satt, sondern glücklich.“
Das hört sich an wie mein traum fom schlaraffenlant. Ich habe nur noch eine einzige frage: was kann ich machen damit ich das näxte mal mitdarf?
Susanne: „Ich versprech’s Dir einfach.“